Generation Ü50 - ein bisschen Weise
Generation Ü50 - ein bisschen weise
Seit letztem Jahr gehöre also jetzt auch ich zu Ü50, die Generation der zweiten Lebenshälfte! Da ich mit meinen Genen sowieso uralt und sehr weise werde;-) macht mir das jedoch in keinster Weise Mühe. Im Gegenteil ich bin angekommen, glücklich und zufrieden und vielleicht schon ein bisschen weise;-).
Eigentlich ist es auch komplett egal wie alt man ist, Hauptsache man ist zufrieden und hat seinen Weg gefunden. Was heisst denn "den Weg gefunden"?. Für mich ist es ein Weg der immer wieder die Richtung ändert, man muss nicht stur auf einem Pfad bleiben. Aber der Weg zu sich und seinem persönlichen Glück.
Das Leben ist bunt und soll immer spannend sein und bleiben. So kann auch ein Weg gerne immer mal wieder die Richtung wechseln. Vermutlich ist nichts schlimmer als wenn ein "Trott" einkehrt, egal in welchem Lebensbereich.
Ein Job der dich anödet oder eine Liebe die einfach vorbei ist, wenn etwas nicht mehr zu retten ist soll man handeln. Auch da ist das Alter egal, es ist keine Frage der Generation. Es ist eine Frage der eigenen Einstellung und der Wahrnehmung.
Ü50 - kein Schrecken ohne Ende
Im Gegenteil, ich war nie so frei, so lebendig und so angekommen wie jetzt. In einem gewissen Alter hat man Privilegien die man jünger noch nicht so ausleben kann. Ich muss zum Beispiel nichts mehr, ich kann und darf. Ich hab keinen Zwang mehr von aussen und auch die Erwartungen von anderen sind mir egal.
Ich kann heute in jeder Beziehung zu dem stehen was ich tue und übernehme im Gegenzug natürlich auch vollumfänglich die Verantwortung dafür. Ich behaupte einfach mal, dass ab einem gewissen Alter auch die Toleranz anderem gegenüber viel grösser wird.
Es kümmert mich selten was andere um mich tun, solange es mich nicht selber betrifft. Ich habe null Interesse an der heutigen Mode, die ich nur haarsträubend finde. Ich trage was mir gefällt und womit ich mich wohl fühle.
Niemand soll mir sagen was ich zu tun habe
Ich bin mein eigener Herr und Meister und kann mich mit dem beschäftigen was mein Herz berührt und meiner Seele gut tut. Ist das nicht ein Wahnsinns-Privileg? Ich muss mir keine Hörner mehr abstossen und mich beweisen.
Ich muss auch niemandem mehr gefallen, entweder man mag mich oder nicht. Es ist jedem frei entschieden und geht mir umgekehrt auch so. Es gibt auch bei mir noch ab und zu Momente die einfach dazu gehören und die ich nicht selber wählen würde.
Aber diese Momente sind in der Zwischenzeit so selten und man kann damit leben. Auf jeden Fall ist es kein Vergleich zu früher, wo man noch dazu gehören wollte und dies von vielen Äusserlichkeiten abhängig war.
Ein Original und keine Kopie
Wenn man heute beachtet, dass so viele Teeny-Girls rumlaufen und eine wie die andere aussieht. Das finde ich echt erschreckend, keine Persönlichkeit. Aber eben, wahrscheinlich war ich auch einmal so, ich weiss es nicht mehr so genau.
Auf jeden Fall war der Druck von Äusserlichkeiten früher nicht so extrem, erscheint es auf jeden Fall mir so.
Ich habe mich auch irgendwann entschieden, dass ich mir weder Sorgen noch Ängste machen will mit Situationen die ich nicht ändern kann. Klar kann man nicht einfach grundsätzlich den Kopf in den Sand stecken, aber man kann sich mit Wichtigem befassen.
Wenn ich mir in meinem Umfeld ansehe mit was sich die Menschen einen Stress machen, dann stehen mir die Haare (noch;-)) mehr zu Berge. Wie kann man sich über Nachbarn so aufregen, dass schon fast ein Kleinkrieg herrscht?
Ich frage mich in solchen Momenten immer mal kurz: Kann ich da was ändern oder bringt mir das etwas? Das meine ich oben mit der Toleranz. Wie kann man immer erwarten, dass der andere so denken und fühlen muss wie ich?
Leben und leben lassen
In meiner Generation nimmt man vermutlich alles einwenig gelassener oder sollte es auf jeden Fall. Ein Richtig oder Falsch in dem Sinne gibt es ja eh nicht, alles ist Ansichtssache. Mit angehendem Alter steigt meiner Meinung nach ganz klar die Toleranzgrenze.
Man sieht nicht mehr alles so eng und vor allem nicht so klein kariert. Wenn sich die Nachbarin mit ihren T'Shirts wohl fühlt ist das doch in Ordnung. Oder wenn der Schwager schon ewig mit der gleichen alten Karre rumkutschiert und ihm diese gefällt, ist auch das sein Wille.
Es ist immer wieder erstaunlich mit was sich Menschen befassen und sich aufregen können. Nur weil T'Shirts billig aussehen (in einer früheren Generation waren diese verpönt wie Jeans) und man in einem alten Auto furchtbar daher kommt, ist doch egal. So werden Prioritäten gesetzt, von jedem einzelnen und genau da wird auch das Geld investiert.
Friedlich miteinander leben
Solange jemand seinen Verpflichtungen nachkommt und das Minimum erledigt ist doch wirklich egal, was ihm gefällt und mit was er sich befasst. Wenn niemand unter etwas leiden muss, ist doch alles ok. Oder nicht?
Wenn die Nachbarn lautstark tagelang Party's feiern ist es sicher mal angebracht, dass ich läuten gehe und freundlich darauf hinweise, dass ich nicht schlafen kann. Ich bin halt immer so, dass ich denke die merken das gar nicht und machen das auch nicht extra.
Gleich einen Brief an die Verwaltung zu schreiben finde ich persönlich halt einfach unnötig, wenn es mehrmals nichts nützt, kann man doch immer noch diesen Weg angehen.
Das sind so unnötige Machtspiele, die nur Unfrieden bringen und schlussendlich unangenehme Situationen. Bestimmt hingehen und freundlich Klartext sprechen bringt viel mehr und man kommt mit Garantie weiter.
Ü50 - ein bisschen weise
Für mich gehört dieses weise auch zu meiner Gelassenheit, das meine ich in erster Linie damit. Wenn man angekommen und zufrieden ist, hat man auch eine grosse Entspanntheit welche auch das Umfeld schätzt. Ich will mich einfach nicht mehr ab allem und jedem aufregen, das ist mir zu anstrengend und braucht viel zu viel Energie!
Weise sein heisst für mich auch einfach mal etwas stehen zu lassen auch wenn es mir nicht gerade in den Kram passt.
Ich will mir auch nicht immer über meine Nachbarn und Familien-Mitglieder Gedanken machen, die sind alle selber alt genug und haben ihr Leben schon zu ihrer Zufriedenheit im Griff. Auch will ich nicht meiner Tochter auf der Pelle hocken und sie nerven, wenn sie was braucht kommt sie schon, Generationenkonflikte müssen eh nicht sein.
Tja, gelassen sein und weise werden, es ist schön mitten im Leben zu stehen und einfach glücklich und zufrieden zu sein! Ich wünsche das meinem ganzen Umfeld und immer wieder kann ich auch so meinen Klienten auf die Sprünge helfen.
Wenn du selber Mühe hast, melde dich und wir finden deinen Weg, damit auch du gelassen und weise durchs Leben gehst. Dafür muss man übrigens nicht erst 50 werden;-)...
Zauberhafte Grüsse